„Was hat das Universum mit mir zu tun?“ von Harald Lesch – Buchrezension

Von diesem Buch habe ich mir einiges versprochen. Und wie sich herausstellte: einiges zu viel. Die Kombination von Philosophie und Astronomie hatte mich gereizt. So hatte ich erwartet, philosophisch aufbereitet und astronomisch fundiert herauszufinden, warum ich als Mensch hier bin, wie es zur Menschheit gekommen ist. Und da das Buch von dem bekannten Harald Lesch war, hatte ich natürlich besonders hohe Erwartungen daran, dass das Buch auch verständlich geschrieben ist.

Für mich war allein schon kein roter Faden vorhanden. Man sollte meinen, dass alles chronologisch-kausal zu lesen ist, doch Harald Lesch verliert sich manchmal in unwichtigen Details oder ethischen Themen und insgesamt konnte ich ihm leider nicht gut folgen. Es mangelte einfach an guter Struktur und Empathie für den Leser, auch was die Erklärungen betraf. Während Lesch sich an manchen Stellen viel zu häufig wiederholte und ich dachte „Ich habe es doch bereits kapiert“, war Lesch an anderen Stellen viel zu knapp.

Dann versuchte er auch noch, das Ganze biologisch aufzubereiten, also auf die Entstehung der Biologie und dann schlussendlich des Menschen einzugehen. An dieser Stelle merkte ich, dass Lesch auf diesem Gebiet leider selbst ein Laie ist. Total oberflächlich, als habe er nur versucht, noch weitere Seiten zu füllen, ging er auf die Evolution (des Lebens) ein.

Alles in allem muss ich also sagen, dass Lesch hier wohl den Versuch gewagt hat, in andere Sphären als die, bei denen er sich auskennt (Astronomie), einzudringen, dabei unter anderem die Philosophie, Ethik und Biologie. Leider ist jedoch nicht nur dieser Versuch bei ihm gescheitert, denn sogar die Astronomie und Leschs sonst so hilfreiche Erklärungen haben auch hier gelitten. Dadurch konnte ich astronomisch gesehen leider nicht viel mitnehmen und habe auch nicht das Gefühl, mich mit diesem Werk auch nur ansatzweise zur Genüge mit der Thematik beschäftigt zu haben, warum ich hier bin.